Additive Manufacturing: Architekten bauen komplette Grotte

Zusammen mit IT-Spezialisten der EHT Zürich haben zwei Architekten eine Grotte ausschließlich per Additive Manufacturing erstellt. Beeindruckend ist nicht nur der umfassende Einsatz der Technik, die oft eher für die Herstellung kleinerer und mittelgroßer Gegenstände verwendet wird, sondern auch die Größe des fertigen Projekts: Die Grotte ist begehbar und etwa 320 Zentimeter hoch.

Bei den rund 13 Monate andauernden Arbeiten wurden rund 11 Tonnen Sandstein verarbeitet. Die verwendeten CAD-Daten haben ein Gesamtvolumen von rund 78 Gigabyte und geben die Maße von rund 260 Millionen Flächen wieder. Die Arbeiten sind bis auf ein Zehntelmillimeter genau und wurden nach dem Ausdruck eingefärbt.

Digital Grotesque . Printing Architecture from Digital Grotesque on Vimeo.

Damit die vielen Flächen ein nicht noch größeres Datenvolumen produzieren, hat das Team extra einen Algorithmus entwickelt, der die komplexen und ausgefallenen Geometrien in möglichst einfache Formen umwandelt. Statik und Erscheinungsbild wurden dabei nicht spürbar beeinflusst.

Die beiden Architekten und Künstler Benjamin Dillenburger und Michael Hansmeyer tauften ihr Projekt Digital Grotesque und dokumentierten ihre Arbeit auf ihrer Website.

Das Duo beschäftigt sich schon länger mit dem Thema Architektur und 3D-Druck: “Die digitale Fertigung ist eine der wichtigsten Triebfedern für die jüngsten Entwicklungen in der Architektur”, so die Architekten auf ihrer Website. “Die Digitalisierung von Design-Prozessen hat viele Einschränkungen der industriellen Massenproduktion überwunden: Sie ermöglicht ein hohes Maß an Anpassung, gepaart mit einem hohen Maß an Effizienz und Präzision.” Die Grotte ist sicherlich ein tolles Beispiel dafür.

Foto: Digital Grotesque